Meldung

Frauenseminar im Mai 2025

Bechti-Frauen – Was muss ich über Osteoporose wissen? - Was ist, wenn die Knie nicht mehr wollen?

Auf ein Neues! In diesem Jahr 2025 hieß es „Frauenseminar in Wolfenbüttel“ bei schönstem Wetter. Nachdem sich bis 16.00 Uhr fast alle Teilnehmerinnen eingefunden und die meisten Ihre Zimmer bezogen haben, ging es um 16.30 Uhr los. Alle Frauen haben sich herzlich begrüßt - auch ein neues Mitglied haben wir in unserer diesjährigen Runde willkommen geheißen und es gab dann bis 18 Uhr eine Vorstellungsrunde mit regem Austausch unter allen Betroffenen. Das war auch mal wieder bitter nötig. Da noch ein wenig Zeit bis zum Abendessen vorhanden war, haben die ersten die schöne Stadt Wolfenbüttel erkundet. Beim Abendessen in der Unterkunft „Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel“ wurde weiter über viele Themen gesprochen und diskutiert. Auch nach dem Abendessen haben wir noch einige Zeit zusammengesessen und uns weiter ausgetauscht und kennengelernt.

 

Der Samstag startete um 8 Uhr mit einem leckeren Frühstück. Danach wurden wir dann sofort aktiv. Die Physiotherapeutin Karin Komendera, aus der Bechti Gruppe Wolfenbüttel, hat uns 45 Minuten lang ins Schwitzen gebracht. Wir hatten viel Spaß bei Bewegung sowie Gymnastik. Danach war die Kaffeepause eine willkommene Abwechslung. 

 

Ab 10 Uhr haben wir uns 2 Stunden lang mit dem Thema „Osteoporose“ auseinandergesetzt. Frau Karin Mahn, Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie, Nephrologie, Osteologie aus der Klinik der Fürstenhof in Bad Pyrmont hat uns vieles darüber erzählt und uns auch Material (Patientenleitlinie Osteoporose 2017 und Übungen für jeden Tag) ausgehändigt. Uns wurde der Begriff „Osteoporose“ erklärt sowie die Risikofaktoren. 

 

Diese sind zum Beispiel:

 

- Menopause

- Morbus-Bechterew

- Diabetes

- gewisse Medikamente

- Rauchen

 

 

Die Knochendichtemessung wurde uns Allen empfohlen (zur Feststellung der Erkrankung Osteoporose). Vielen war jedoch der Begriff „Osteoporose“ nicht fremd, da die Erkrankung Morbus Bechterew ein Risikofaktor für Osteoporose ist. Frau Mahn hat uns berichtet, dass unsere Knochen aus Zellen bestehen, die sich alle 7 Jahre erneuern. Knochen leben also und werden immer wieder abgebaut sowie aufgebaut. 

Bei der Erkrankung „Osteoporose“ versucht man den Knochenabbau zu verlangsamen und die Knochenmasse aufzubauen. Es gibt hierfür verschiedene Therapieformen, wie zum Beispiel Tabletten, Infusionen oder Spritzen (alle 6-12 Monate). Nach Knochenbrüchen wird ein Medikament zum Knochenaufbau empfohlen (Osteoanabol). Des Weiteren wurde uns empfohlen, unseren Vitamin D- und Calcium-Spiegel bestimmen zu lassen und darauf zu achten, dass unser Werte passen, um Knochenbrüchen vorzubeugen. Es gibt überall in Deutschland verteilt Selbsthilfegruppen zu dieser Erkrankung. Wenn wir es nicht schaffen, innerhalb von 12 Sekunden, 5-mal von einem Stuhl aufzustehen und uns wieder hinzusetzen, währenddessen unsere Arme vor unserem Brustkorb verschränkt sind, dann ist das ein Indikator für eine eventuelle Osteoporose. Menschen mit einem BMI unter 20 sind genau so gefährdet, denn sie üben nicht genug Druck auf Ihre Knochen aus, um diese fit zu halten. Lange Bettzeiten sollten vermieden werden. Kurz zusammengefasst sollten wir mit Bewegung der Krankheit vorbeugen und achtsam mit uns umgehen. Alles in allem waren dieser Vortrag und das Gespräch mit Frau Mahn sehr informativ und interessant gestaltet. 

 

Beim Mittagessen ab 12.30 Uhr haben wir uns dann über das Thema "Osteoporose" ausgetauscht.

 

Nach dem Mittag war das Thema „Knie – Endoprothetik, Gelenkerhalt und Prävention“. Der Referent Jan Dirk Kiene, Assistenzarzt im Endoprothetik Zentrum (Annastift Hannover) hat uns vieles gezeigt und auch Prothesen zum Anschauen mitgebracht. 

Als erstes berichtete Herr Kiene uns etwas über die Kniearthrose (Knorpelverschleiß) sowie deren Symptome (Schmerzen, Entzündung, Schwellung, Funktionseinschränkung, Instabilität). Uns wurde deutlich erklärt, dass ein Röntgenbild keine alleinige Aussagekraft hat, sondern immer die Beschwerden des Patienten Beachtung finden müssen. 

 

Die Kniearthrose entsteht altersbedingt, nach Brüchen, durch Fehlstellungen, durch Rheuma, durch Entzündungen oder Übergewicht. Eine Kniearthrose muss therapiert werden, wenn der Patient Schmerzen erleidet, Funktionseinschränkungen hat, die Stabilität des Gelenks nicht mehr vorhanden ist oder die Lebensqualität eingeschränkt ist. Nicht-operative Therapien sind BEWEGUNG und eventuell Gewichtsreduktion. Bewegung ist das A und O fürs Knie. Fahrrad fahren steht hier an erster Stelle. Auch Ärzte/Physiotherapeuten können durch Physiotherapie, Akkupunktur, Schienen/Einlagen, Salben oder Kortison unterstützen. 

 

Sollte doch eine Operation notwendig sein, gibt es verschiedene Verfahren: 

 

- Arthroskopische Therapie (kleine, ambulante OP)

- Umstellungsoperation (Korrektur Fehlstellung bei X- oder O-Beinen) 

- Teilprothese

- Vollprothese

 

 

Die Besonderheiten einer Knieprothese bei Morbus Bechterew Patienten sind:

 

- Indikationsstellung

- Krankheitsaktivität

- Osteoporose

- medikamentöse Therapie

- weitere Gelenke betroffen?

- tendenziell eher KTEP (Vollprothese Knie) als Schlitten

 

 

Eine Entscheidung für eine Knieprothese hängt von vielen Faktoren ab:

 

- Untersuchung und Diagnostik beim Orthopäden

- Ausreizung der konservativen Therapiemaßnahmen

- sind gelenkerhaltene Operationen möglich?

- Besonderheiten bei Morbus Bechterew sind zu beachten

- Zeitpunkt der OP ist entscheidend (nicht zu früh und nicht zu spät)

 

 

Wir haben viele Röntgen- sowie OP-Bilder gesehen. Uns wurde auch darüber berichtet, dass es verschiedene Arten von Prothesen gibt (Schlitten, Doppelschlitten, Vollprothese, unterstützende Vollprothese, uvm.). Hier wird danach entschieden, wie viele Gelenkteile betroffen sind, ob alle Bänder stabil sind, ob es Fehlstellungen gibt, wie gut die Beweglichkeit ist und ob Rheuma der Auslöser ist oder nicht. Zum Schluss gab es noch die verschiedenen Prothesen zum Bestaunen und Anfassen. Mittlerweile werden in Hannover schon 2 verschiedene Roboter bei den Knie-OPs eingesetzt. Ein Video hierzu zu sehen war beeindruckend. 

 

Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit Yoga. Endlich wurde sich wieder bewegt. Referentin Melanie Achilles führte uns ein in die Yoga-Techniken. 3 verschiedene Positionen konnten wir ausprobieren. Die innere Ruhe sollten wir wiederfinden, indem wir Hände auf Brust und Bauch legten und in uns hörten und innehielten. Am Ende waren alle Teilnehmerinneren entspannt und bereit für den Ausflug in die Lessingstadt. In kleinen Gruppen wurde die Stadt ein weiteres Mal erkundet und die Sehenswürdigkeiten bestaunt. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Bayrischen Hof hatten wir im Anschluss noch die Möglichkeit, uns in der Einrichtung weiter auszutauschen. Diese Möglichkeit haben viele Frauen bis in die Abendstunden genutzt. 

 

Sonntag ging es nach dem Frühstück dann sportlich und achtsam weiter. Unter der Anleitung von Christiane Greiner-Maneke, stattlich geprüfte Gymnastik- und Rückenschullehrerin des BdR e.V., haben wir einige Übungen für Füße, Schultern und Rücken erlernt. Auch hier wurde uns wieder bewusst, wie wichtig Bewegung für uns Bechtis ist. Wir haben über die 5 Elemente der Achtsamkeit (Beobachten, Nicht-Reagieren, Konzentration, Benennen und Nicht-Bewerten) gesprochen und uns wurde der Tipp gegeben, auch dann zu lächeln, wenn uns nicht danach ist, denn auch das hebt nachgewiesen die Stimmung. 

 

Im Anschluss gab es dann, wie immer, eine Feedback -Runde, bei der wir uns alle wieder mal bei Margret für die großartige Arbeit und Organisation bedanken konnten und auch wollten. Ein Dank geht auch an die Betreuung und Unterkunft der „Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel“ sowie an die DAK für die Förderung der Veranstaltung.

 

Bis zum nächsten Mal

 

 

Sandra Fritzsche

Das Seminar wird gefördert von der

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