Diagnose
bei Morbus Bechterew

Spondylitis ankylosans

Axiale Spondyloarthritis und Morbus Bechterew

Der Begriff „Axiale Spondyloarthritis“ wird in der wissenschaftlichen Literatur und in medizinischen Fachkreisen verwendet, um eine Gruppe von entzündlichen Erkrankungen zu beschreiben, die das axiale Skelett betreffen. Diese Erkrankungen umfassen sowohl den Morbus Bechterew (auch bekannt als ankylosierende Spondylitis) als auch andere Formen der axialen Spondyloarthritis.

Die Verwendung des Begriffs „Axiale Spondyloarthritis“ hat mehrere Gründe. Zum einen spiegelt er die Erkenntnis wider, dass es sich bei diesen Erkrankungen um ein Spektrum handelt, das verschiedene klinische Präsentationen und Schweregrade umfasst. Es gibt Patienten, bei denen die Krankheit bereits im frühen Stadium diagnostiziert werden kann, während bei anderen die Diagnose erst später gestellt wird, wenn bereits strukturelle Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule vorliegen.

Darüber hinaus ermöglicht der Begriff „Axiale Spondyloarthritis“ eine bessere Einordnung und Klassifizierung der verschiedenen Formen dieser Erkrankung. Es gibt zum Beispiel auch eine nicht-radiografische Form der axialen Spondyloarthritis, bei der keine sichtbaren strukturellen Veränderungen auf Röntgenbildern zu erkennen sind. Diese Form wurde früher als „frühe ankylosierende Spondylitis“ bezeichnet, wird aber nun unter dem Oberbegriff „Axiale Spondyloarthritis“ subsumiert.

Die Verwendung des Begriffs „Axiale Spondyloarthritis“ der wissenschaftlichen Literatur und in medizinischen Fachkreisen dient also dazu, eine breitere Palette von Erkrankungen zu erfassen und eine präzisere Diagnosestellung sowie eine bessere Behandlung zu ermöglichen. Der Begriff „Morbus Bechterew“ ist nach wie vor gebräuchlich und wird von vielen Patient:innen und in der allgemeinen Öffentlichkeit weiterhin verwendet.

Symptome und Begleiterkrankungen

Erste Anzeichen

  • tiefsitzender Rückenschmerz über mehr als drei Monaten, der in Gesäß und Oberschenkel ausstrahlen kann und den Schlaf stört 
  • Schmerzen lassen bei Bewegung nach, bei Ruhe nehmen sie wieder zu (bei nicht entzündlichen Rückenleiden verhält es sich umgekehrt)
  • Morgensteifigkeit im Rücken (30 Minuten oder länger) und Gelenken 
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

 

Weitere Symptome 

  • unsymmetrische Entzündung einzelner Gelenke (z. B. Hüftgelenk, Kniegelenk)
  • Schmerzen über dem Brustbein, Einschränkung der Brustkorbdehnung ohne erkennbare Ursache
  • eindeutige Besserung durch ein nicht-steroidales (cortisonfreies) entzündungshemmendes Medikament innerhalb von 48 Stunden und Wiederkehr der Schmerzen nach Absetzen des Medikaments
     

Mögliche Begleiterkrankungen

  • Augenentzündungen (Iritis/Uveitis)
  • Entzündungen von weiteren Gelenken (Arthritis) oder Sehnenansätzen (Enthesitis)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder seltener Erkrankungen anderer innerer Organe wie Herz oder Lunge

Heftige Rückenschmerzen – steckt dahinter Morbus Bechterew?


In Deutschland leben ca. 450.000 Menschen mit Morbus Bechterew. Viele von ihnen berichten, dass die richtige Diagnose Jahre gedauert hat. Dabei beeinflusst gerade eine frühzeitige Diagnose und Therapie den Krankheitsverlauf positiv.

Diagnosetest

Der Bechterew-Check kann Ihnen als erste Orientierung dienen, ob ein Verdacht auf Morbus Bechterew besteht

Zum Bechterew-Check

Der Weg zum Facharzt

Spezialisten für eine axiale Spondyloarthritisist sind (internistische) Rheumatolog:innen. Sie können anhand verschiedener Kriterien und Verfahren wie der Magnetresonanz-Tomografie (MRT) eine gesicherte Diagnose stellen. Damit Sie auf den Besuch gut vorbereitet sind, hat die DVMB zusammen mit Herrn Prof. Dr. Herbert Kellner und mit Unterstützung der Firma MSD Sharp & Dohme GMBH einen Vorbereitungsbogen entwickelt. 

 

Krankheitsverlauf

Meist beginnt die Erkrankung schleichend zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Die Symptome treten oft schubweise auf. Entzündungsphasen wechseln sich mit mehr oder weniger beschwerdefreien Zeiten ab.

Die Beschwerden wie auch der individuelle Verlauf variieren stark. Es gibt milde Verläufe, bei denen keine schwerwiegenden Symptome auftreten, bis hin zu schweren Verläufen, bei denen die Wirbelsäule irreversibel verknöchert. Schwere und Ausmaß der Erkrankung lassen sich aber durch eine frühzeitige Therapie und eigenes Verhalten entscheidend beeinflussen.

Was ist Rheumatologie?

Denis Poddubnyy, Leiter der Rheumatologie am Benjamin-Franklin-Campus der Charité Berlin, erläutert in unserem Film die Besonderheiten der Rheumatologie.

Mein Weg mit Morbus Bechterew

Erfahrungsberichte