Resilienz

Was bedeutet Resilienz und kann uns Resilienz bei der Krankheitsbewältigung helfen? Wir haben recherchiert und für euch ein paar interessante Fakten zusammengestellt.

Resilienz wird von dem lateinischen Wort „resilere“ abgeleitet, welches auf Deutsch mit dem Begriff „abprallen“ übersetzt werden kann.  Der Begriff Resilienz ist nicht neu, denn er fand schon vorher Verwendung in der Wissenschaft bzw. Physik. In der Materialforschung wird z.B. ein Material dann als resilient eingestuft, wenn man von außen einen starken Druck auf das Material ausübt und es danach wieder seine vorherige Form annimmt, ohne an Größe oder Volumen zu verlieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Schwamm. Egal, ob man einen Schwamm knüllt oder auf ihn darauf herumtritt, er nimmt nach und nach wieder die vorherige Form und das vorherige Volumen an, wenn der Druck von außen aufgehört hat. [1]

Anstatt wie in der Materialforschung zu schauen, welche Eigenschaften ein Material haben muss, um widerstandsfähig zu sein, schaut die Psychologie auf die Fähigkeiten eines Menschen, die ihn psychisch widerstandsfähig machen[2], um z.B. eine Krise durchzustehen, einen Verlust zu verarbeiten, Stress standzuhalten, ohne sich davon unterkriegen zu lassen.

Die Reaktion eines Menschen auf eine Krise ist sehr individuell, aber man konnte feststellen, dass Menschen mit einer hohen Resilienz Krisen besser überwinden und im besten Fall diese für sich nutzen. Deswegen wird Resilienz auch häufig als Immunsystem der Seele bezeichnet. Denn bei der Resilienz stehen die innere Stärke, die Belastbarkeit und die psychische Widerstandsfähigkeit im Mittelpunkt. [3] Wichtig zu wissen: Resilienz ist kein unveränderbares Persönlichkeitsmerkmal[4] und kann mit den sogenannten Resilienzfaktoren trainiert werden, die auch als die 7 Säulen der Resilienz bezeichnet werden.[5]

In der Literatur gibt es in der Zusammensetzung der Resilienzfaktoren Unterschiede.[6] Aber auch wenn sich die Resilienzfaktoren in ihrer Zusammenstellung zu den 7 Säulen der Resilienz ändern, so sind es immer Eigenschaften und Fähigkeiten, die für eine starke Belastbarkeit und Krisenbewältigung stehen.

Häufig wird die folgende Zusammensetzung von Resilienzfaktoren verwendet. Zu den einzelnen Resilienzfaktoren haben wir jeweils eine kurze beispielhafte Erläuterung beigefügt[7]:

  • Akzeptanz: Annehmen, was nicht verändert werden kann.
  • Lösungsorientierung: Das Problem verlassen und sich realistischen Lösungsansätzen zuwenden.
  • Gesunder Optimismus: Realistische Problembetrachtung mit einer positiven Sicht nach vorn gewendet.
  • Netzwerkorientierung: Soziale Kontakte pflegen und tiefergehende zwischenmenschliche Kontakte aufbauen. Wichtig bei der Netzwerkorientierung ist Empathie.
  • Selbstwirksamkeit: Die Einsicht, dass man mit dem eigenen Handeln das Leben verändern kann und seine Handlungsspielräume wahrnimmt.
  • Verantwortungsübernahme: Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen, ebenso für mögliche daraus folgende Konsequenzen.  
  • Zukunftsplanung: Eine realistische Zukunftsplanung, die die eigenen Grenzen und Möglichkeiten einbezieht.

Es ist nicht leicht mit einer chronischen Erkrankung zu leben und der Umgang mit der eigenen Erkrankung ist sehr individuell. Resilienz ist kein Allerheilmittel, aber vielleicht kann es im Umgang mit der Erkrankung dem einen oder anderen eine Hilfe sein.

[1] Quelle: https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/resilienz-stress-bewaeltigung-krisen-100.html

[2] Quelle: https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/resilienz-stress-bewaeltigung-krisen-100.html

[3] Quelle: https://karrierebibel.de/resilienz/

[4] Quelle: https://lir-mainz.de/resilienz

[5] Quelle: https://karrierebibel.de/resilienz/

[6] Quelle: praxistipps.focus.de/die-7-saeulen-der-resilienz-das-sind-die-resilienzfaktoren_127399

[7] Quelle: praxistipps.focus.de/die-7-saeulen-der-resilienz-das-sind-die-resilienzfaktoren_127399